Helfen, wo es nötig ist
ConCultures ist UWS in die ärmsten Länder Südostasiens gefolgt, um dort Schulen zu bauen und zu betreiben. Zunächst Kambodscha, dann Myanmar und Nepal.
Und wir werden auch UWS nach Afrika, Madaskar folgen, wenn dort als nächstes eine Infrastruktur für Bildung aufgebaut wird.
Mehr als 185.000 Kinder im Grundschulalter gehen nicht zur Schule
Das Erbe des Völkermordes lebt in Kambodscha weiter, mit einer Generation von Erwachsenen, die nie eine Schule besucht hat. Als Folge des Genozids durch das Pol-Pot Regime (1975-79) fehlt eine ganze Generation von Lehrern. Die Khmer Rouge haben geschätzte 1,3 Mio. Kambodschaner umgebracht, darunter vor allem Gebildete. Deshalb ist noch heute in vielen ländlichen Regionen unter der älteren Bevölkerung das Thema Bildung negativ belastet.
Bildung als Chance
Die Gemeinschaften der ethnischen Minderheiten liegen außerhalb der Reichweite des nationalen Bildungssystems. In den indigenen Gesellschaften, mit denen UWS zusammenarbeitet, werden nur eigene Sprachen und nicht die Nationalsprache gesprochen. Staatliche Schulen in Reichweite gibt es nicht und falls doch, dann können die Schüler den Unterricht nicht verstehen. Die Familien ernähren sich über Eigenanbau in der Landwirtschaft. Starkregen und Erdrutsche gefährden ihr Leben. In so entlegenen Regionen gibt es keine geeignete Infrastruktur. Die nächste medizinische Hilfe wie auch staatliche Schulen sind nur durch mehrere Stunden Fußmarsch erreichbar; eine Versorgung mit Frischwasser gibt es oftmals nicht. In diesen Gemeinden baut und betreibt UWS gemeinsam mit den Dorfbewohnern und dem Staat eine Schule. UWS verändert Leben.
Der Erfolg von UWS in Kambodscha
Mehr als
100
Gemeindepartnerschaften und lokale Führungskomitees
Über
13.000
Kinder, die in einer UWS-Schule eingeschrieben sind
Mehr als
500
lokale und staatliche Lehrer, die dafür organisiert werden
Die ersten USW-Schulen in Kambodscha werden staatlich
UWS übergibt gerade ihre ersten 14 UWS Schulen in Kambodscha und Nepal vollständig in staatlich Hände, darunter auch die UWS-Schule Roy. Roy war von 2015-20 Partnerschule von ConCultures. Roy wird weiterhin von einem Schulgremium aus lokaler Dorfbevölkerung und staatlichen Lehrer:innen geführt und dabei zukünftig von der nationalen Regierung finanziert und gesteuert. UWS bleibt als Berater an der Seite von Roy.
„Seit der Gründung dieser Schule hat sich unser Dorf Roy sehr verändert. Jetzt sind die Schüler reifer und selbstbewusster. Eltern unterstützen ihre Kinder in die Schule zu gehen. Das war früher nicht so. Mir ist aufgefallen, dass die Kinder in der 6. Klasse (11-12 Jahre) seltener als zuvor die Schule verlassen, um zu heiraten."
Chom Nop, Schulleiter der Roy School
ConCultures-Erfahrungen in Kambodscha
So geht´s
UWS entwickelt mit ihren Schulen ganze Regionen im Nordosten Kambodschas in den Provinzen Ratanakiri, Modulkiri und Stung Treng. Auf unseren Fahrten in die UWS-Schulen erleben wir mit unseren Volunteer-Teams, wie jedes Jahr der Regenwald mehr und mehr abgeholzt und durch großflächige Plantagen mit Gummibäumen ersetzt wird. Kautschuk ist ein weltweit begehrter Rohstoff mit stark steigenden Preisen. Von dem Landraub sind in erster Linie die indigenen Völker betroffen, mit denen UWS zusammenarbeitet. Ihr Landbesitz ist häufig nicht verbucht und eingetragen.
Bildung ist ihre Chance. Lesen, Schreiben, Rechnen hilft den Menschen aufzustehen, ihre Rechte kennenzulernen und neue Berufe zu erlernen. Die Menschen haben keine andere Wahl: sie müssen umdenken und sich neue Lebenskonzepte überlegen.
Wir haben mit unseren Volunteer-Teams in 12 UWS-Schulen in Kambodscha gearbeitet. Die UWS-Teams sind sehr persönlicher Begleiter und Vertrauenspersonen in diesem notwendigen Transformationsprozess. Die Schulen sind der Ort, an dem die Kinder und Jugendliche die Nationalsprache lernen, um Berufe zu erlernen und Geschäfte außerhalb ihres Dorfes betreiben zu können. Wir sind jedes Jahr von neuem beeindruckt, wie sich jeder UWS-Mitarbeiter sehr persönlich engagiert ist, um so ein komplexes Schulkonzept erfolgreich in so einer entlegenen Region umzusetzen. Jede Schule ist Mittelpunkt des Dorfes und Ort der Hoffnung für alle.
Bildungsnotstand in den Bergregionen in Nepal
Mehr als 100.000 Kinder in Nepal gehen nicht in die Schule (UNESCO, 2017). 73,6 % der Kinder brechen die Schule frühzeitig ab (UNESCO, 2016).
Heute lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung von weniger als 1,25 Dollar pro Tag. Die Alphabetisierungsrate in Nepal gehört zu den niedrigsten der Welt und auf dem Land gibt es keine funktionierenden Schulen. Der Staat kommt nicht bis in die schwer erreichbaren Regionen, die zudem von Erdbeben und heftigem Monsun betroffen sind. Deshalb baut UWS dort Schulen und ist für die Menschen da. In diesen Regionen gibt es einen Bildungsnotstand, da nur 10 Prozent der Bevölkerung lesen, schreiben und rechnen kann.
Da es hier bisher keine Schulen gab, fehlt bei den Menschen das Verständnis für Bildung. Kinder müssen bei der Hausarbeit oder auf den Feldern helfen. Ohne Bildung haben sie kaum eine Chance, dem Kreislauf der Armut zu entkommen.
Covid-19 hat diese Bildungskrise verschärft. Wir alle wissen, wie schwierig es für unsere Kinder war, während der Pandemie zu lernen. Aber für Kinder in extrem abgelegenen Gebieten ohne Technologie war dies fast unmöglich. Trotz dieser Herausforderungen haben die UWS-Teams in Nepal, Kambodscha und Myanmar hart daran gearbeitet, 148.000 Menschen mit wichtigen Informationen über COVID19 und wichtigen Schutzmaßnahmen zu erreichen.
UWS hat mit verschiedenen Home-Schooling-Programmen, darunter innovative Formate über Lautsprecher und Radio, über 23.000 Kinder während des Lockdowns unterrichtet. Die UNO schätzt, dass 24 Millionen Kinder weltweit nach der Pandemie möglicherweise nie mehr zur Schule zurückkehren und Opfer einer frühen Ehe oder eines Lebens in Armut werden.
Die Arbeit von UWS in Nepal (seit 2015)
Mehr als
72
Schulen
Über
13.500
Schulkinder
Mehr als
65 lokale Lehrer, 45 Fellow-Ship Lehrer
lokale und staatliche Lehrer
Die United World Schools (UWS) engagieren sich seit 2015 in den Himalaya- Regionen Sankhuwasabha (ein vom Bürgerkrieg in Nepal 1996-2006 betroffenes Gebiet) und Gulmi.
UWS Nepal arbeitet eng mit der nationalen Regierung zusammen und hat mehrere Auszeichnungen für seine Bildungsarbeit in Nepal erhalten.
UWS wird weitere Regionen mit Schulbildung erschließen, darunter die Gegend Chitwan, in denen ausgegrenzte Gesellschaften wie Muslime, Musahar und Tharu leben.
ConCultures-Engagement für UWS Nepal
2020: Bau von drei neuen UWS-Schulen für 600 Schüler, zwei in der Region Gulmi und eine in der Region Sanksuwasabha, gefördert und finanziert von der Reiner Meutsch Stiftung Fly&Help.
ConCultures-Botschafterin aus Nepal: Nirupa Kandel war von 2018-2019 UWS-Fellowship Studentin in GUFA, einer UWS-Schule in Gulmi. Sie lebt seit 2021 in München, diskutiert mit Schülern der UWS-Partnerschulen und beantwortet Fragen.
ConCultures besucht UWS Nepal
Nachdem mit unserer Hilfe drei Schulen in Nepal in 2020/21 gebaut worden sind, konnten wir eine Reise zu den Schulen kaum mehr erwarten. Nachdem der normale Betrieb in den UWS-Schulen nach der Corona-Pandemie sich wieder eingestellt hatte, alle SchülerInnen in die Schule zurückgekehrt waren, gab UWS Nepal grünes Licht. Im März sind Sponsorin Nina, Anna, die erst frisch zum ConCultures Team gestoßen war, und Götz und Amelie nach Nepal gereist. Das Land ist an Schönheit nicht zu überbieten und gleichzeitig haben wir noch nie so katastrophale Straßen und anstrengende lange Fahrten erlebt. Es unvorstellbar, dass das UWS-Team aus Kathmandu regelmäßig Tagesreisen unternimmt, um ihre Schulen für ein Meeting von 1-2 Stunden zu besuchen. Die Qualität und Professionalität der Schulen hat uns sehr beeindruckt. Mehr unter https://www.concultures.de/aktuelles#cbp=/kachelinhalt/auf-sponsorenreise-nach-nepal
Mehr als 90.000 Kinder im Grundschulalter gehen nicht zur Schule
In den abgelegenen Regionen Myanmars leben unzählige ethnische Minderheitengruppen. Viele von ihnen sind weit von den nächsten Schulen entfernt und können sich nicht in der Landessprache verständigen.
Anhaltende ethnische Konflikte im ganzen Land haben diese Ausgrenzung verschlimmert und zu tiefer Armut beigetragen.
Unsere Arbeit in Myanmar
Mehr als
50
Gemeindepartnerschaften und lokale Führungskomitees
Über
3.000
Kinder, die in einer UWS-Schule eingeschrieben sind
Mehr als
200
lokale und staatliche Lehrer, die dafür organisiert werden
Treffen mit Sandar Win
Sandar Win unterrichtet den Kindergarten und die zweite Klasse an ihrer Schule.
Sie spielt eine wichtige Rolle in der Schule, da sie zweisprachig ist und sowohl die Landessprache Myanmars, Birmanisch, als auch den Dialekt der Gemeinde, Lahu, spricht. Sandar Win übersetzt den nationalen Lehrplan in eine Sprache, die die jüngsten Kinder der Schule verstehen können, und arbeitet mit ihnen, um ihnen beim Erlernen der burmesischen Sprache zu helfen.
Während der Schulferien leitet Sandar Win auch eine Sommerschulklasse, um den Kindern zu helfen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Sie sagt, dass sie sich erfüllt fühlt, wenn ihre Schüler anfangen, burmesisch zu sprechen. Sandar kämpft mit ihrem Englisch und sie findet die Aussprache schwierig.
Wenn UWS-Bildungsbeauftragte die Schule besuchen, helfen sie Sandar bei ihren Englischkenntnissen und unterstützen so ihre berufliche Entwicklung. Da Englisch Teil des nationalen Lehrplans in Myanmar ist, wird die Verbesserung ihres Verständnisses Sandar helfen, in ihrer Lehrerkarriere voranzukommen.
Sandar Win ist besonders stolz darauf, dass im letzten Schuljahr die Abbrecherquote an ihrer Schule auf null gesunken ist. Sie hofft, die Kinder weiterhin zu ermutigen, in der Schule zu bleiben und die Fähigkeiten zu erlernen, die sie für den Erfolg brauchen.
UWS zur gegenwärtigen Lage in Myanmar
Bei UWS liegt das Hauptaugenmerk immer auf dem Wohlergehen der Schüler und Lehrer und der weiteren Schulgemeinschaften.
Wie viele Non-Profit-Organisationen ist auch UWS besorgt über die jüngsten Ereignisse in Myanmar. Diese Besorgnis umfasst sowohl kurz- als auch längerfristige Auswirkungen auf die Sicherheit, die Rechte und das Wohlergehen aller Menschen in Myanmar - besonders derjenigen, die bereits unter Gefährdung und Ausgrenzung leiden.
Es ist zu hoffen, dass alle relevanten Parteien innerhalb Myanmars und auf internationaler Ebene zu einer schnellen und friedlichen Lösung der Krise beitragen und die Ungewissheit, der sich das Volk Myanmars gegenübersieht, beseitigen.
Während dieser unsicheren Zeit gilt:
- Die 76 UWS-Schulen und Lernorte bleiben, wie alle Schulen in Myanmar, wegen der Covid-19-Pandemie vorübergehend geschlossen.
- UWS setzt seine Fernunterrichtsprogramme in allen Gemeinden, in denen UWS tätig ist, fort, wo es sicher und praktisch möglich ist.
- Das UWS Myanmar-Team wird die Schulen, Lehrer und Schulgemeinschaften weiterhin mit regelmäßigen Updates und Trainingsprogrammen unterstützen.
- Das UWS Team wird seine Schulgebäude so vorbereiten, dass sie zu einem sicheren und angemessenen Zeitpunkt wieder eröffnet werden können - hoffentlich in naher Zukunft.
- UWS wird die neuen Schulprojekte abschließen, die schon vor kurzem begonnen wurden, und diese Schulen darauf vorbereiten, zu einem sicheren und angemessenen Zeitpunkt in der Zukunft zu öffnen.
- UWS pausiert zukünftige Schulentwicklungsprojekte in Myanmar, bis die langfristige Situation klarer ist.
Wir möchten zusammen mit UWS allen unseren Unterstützern nochmals unsere Wertschätzung für die Sorge und Fürsorge ausdrücken, die sie den UWS-Mitarbeitern und den Gemeinden, denen wir in Myanmar dienen, in diesen schwierigen Zeiten entgegenbringen. Die Spenden, die wir erhalten, wie auch die anhaltende Unterstützung und Großzügigkeit werden es UWS ermöglichen, den Schulen, Schülern und Lehrern in Myanmar langfristig zur Seite zu stehen. Als Organisationen sind UWS und ConCultures optimistisch, dass wir einen Weg durch diese Herausforderungen finden werden und in der Lage sein werden, tausenden weiteren Kindern die Möglichkeit zu geben, in Myanmar zur Schule zu gehen.