Zehn Stunden Busfahrt von Pokhara bis zur UWS-Schule Bulma
Eine Reise nach Nepal zu UWS stand schon lange auf unserer Wunsch- und To Do Liste. Seit 2020 engagieren wir uns mit ConCultures auch in Nepal. Wir wollten das UWS-Team und die Schulen persönlich kennenlernen.Unsere Reise ging nach Bulma in der Region Gulmi. Bulma ist eine der drei Schulen, deren Bau wir in 2020/21 finanziert haben. Die Sponsorin, die wir über die Reiner Meutsch Stiftung Fly&Help vermittelt bekommen haben, reiste mit. Ihre persönliche Geschichte, die sie mit Bulma verbindet wurde zu einem Herzstück der Reise. Sie hat die Schule in Andenken an ihren Mann bauen lassen. Er war nur drei Tage nach der Rückkehr einer dreiwöchigen gemeinsamen Wanderung auf dem Annapurna-Trail, tödlich verunglückt.
Es ging gut los: Zehn Stunden ständiges durchgeschüttelt werden für 200 km bleibt in Erinnerung. Wir durften gleich lernen, dass katastrophale Straßen- und Infrastruktur normal ist in Nepal.Nach 18 Stunden Fahrt mit Zwischenstopp in Pokhara kamen wir müde und glücklich in Bulma an. Begleitet und gefahren von dem UWS-Team waren wir in bester Unterhaltung und jederzeit sicher.
Gleich vom ersten Moment wussten wir, dass diese Welt in Bulma uns verändern wird.
Die Menschen in Bulma leben einfach von kleinen Gemüsefeldern für den Eigenbedarf. Ein paar Tiere werden direkt neben dem eigenen Schlafzimmern gehalten. Strom bekommen sie von den Bergen. Badezimmer und Wäsche und Geschirr wird an einer Wasserstelle draußen gewaschen. Gekocht wird drinnen über einem offenen Holzfeuer mit einer Rauchentwicklung, die es uns schockiert hat.
Nur 25 Prozent von 700 Einwohnern können lesen, schreiben und rechnen.Die meisten Familien gehören der untersten Kaste an. So auch unsere Gastgeberin Ama. Sie war nie in der Schule.
Wir sind uns mit viel Respekt begegnet. UWS war von Anfang an wie ein Band zwischen uns. Am zweiten Abend öffnete sie uns ihre Herz.Sie und ihre Familie leben von Gemüseanbau und ein paar Tieren. Als Analpabetin und kastenlos wird sie im eigenen Land diskriminiert.
UWS ist für sie, ihre Wende in ihrem Leben. Ihre eigenen Kinder sind erwachsen und zu alt, um die UWS-Schule zu besuchen. Deshalb legt sie große Hoffnung in ihre Enkelin Asmita, Mit UWS gibt es endlich eine Schule in erreichbarer Entfernung im Dorf. Die Kinder lernen wichtige Fähigkeiten, um sich in Welt außerhalb ihres Dorfes zu verstehen und sich darin zu bewegen. Wichtige Grundlagen, um Geschäfte zu betreiben werden in der UWS-Schule gelegt. Ama ist eine talentierte Töpferin. Endlich kann sie ihre Töpferwaren in der nächstgrößeren Stadt verkaufen.
UWS öffnet Lebensperspektiven für eine ganze Dorfgemeinschaft. 97 Prozent der UWS-Schüler:innen absolvieren einen höheren Schulabschluss.
Bulma ist unser Spendenprojekt 2023 bis 2026. Im Team mit der Sponsorin und SchülerInnen aus Deutschland finanzieren wir die Schulbetriebskosten von €12.000 pro Jahr. Ab 2026 endet unsere Unterstützung für Bulma. Nach 5-7 Jahren wird jede UWS-Schule zu 100 Prozent von dem Staat übernommen und finanziert.
Fotos aus unserem Workshop-Programm School is Cool in Bulma siehe unten sowie auf Instagram und Facebook.
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- Date 04 Apr 2023
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